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Vielfalt
„Die alten Menschen“ gibt es nicht. Es gibt Menschen, die ein bestimmtes Alter erreicht haben, etwa 65+. 2024 sind dies in Österreich 1.817.148 Personen (Statistik Austria). Eine große und entsprechend vielfältige Bevölkerungsgruppe. Sie besteht aus Frauen, Männern und Menschen, die sich keiner dieser beiden Gruppen zugehörig fühlen. Menschen, die gerade in den Ruhestand eingetreten sind, solche die seit zwanzig Jahren nicht mehr berufstätig sind und wiederum anderen, die noch im Berufsleben stehen. Manche sind in Österreich geboren, andere sind zugewandert. Die einen leben allein im eigenen Haushalt, die anderen in Betreuten Wohnformen usw. Kurz: Das kalendarische Alter ist nur ein Aspekt unter vielen anderen.
Diskriminierung ist nicht egal
In den 1960er Jahren tauchte in der Fachliteratur ein neuer Begriff auf: Ageism. die WHO definiert „Ageism“ folgendermaßen: „Ageism bezieht sich auf Stereotypen (wie wir denken), Vorurteile (wie wir fühlen) und Diskriminierung (wie wir handeln) gegenüber Menschen aufgrund ihres Alters.“ Ageism ist übrigens nicht nur ungerecht, sondern hat negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit und mit einer niedrigeren Lebensqualität der Betroffenen in Verbindung gebracht.
Worte und Bilder
Worte und Bilder transportieren Informationen und lösen Emotionen aus. Sie machen Angst oder Freude, werten ab oder auf, schaffen Abgrenzung oder Identifikation. Sie lenken unsere Wahrnehmung und unser Denken. Deshalb sollten wir sie mit Sorgfalt schaffen bzw. auswählen. Weiter unten finden Sie drei Tipps für wertschätzende Bilder alter Menschen.
Zum Weiterlesen
Der Leitfaden „Neue Bilder des Alter(n)s. Wertschätzend über das Alter(n) kommunizieren“ entstand im „Dialog gesund & aktiv altern“. Er möchte Menschen, die über das Alter(n) schreiben oder sprechen, dabei unterstützen, dies angemessen und wertschätzend, ohne vorurteilsbehaftete Worte und Bilder, zu tun. Der Dialog möchte zum gesunden und aktiven Altern der Menschen in Österreich mit mehr gesunden Lebensjahren und besseren Chancen für soziale Teilhabe beitragen. Dazu gehört auch, positive Altersbilder zu stärken und an einer neuen Kultur des guten Älterwerdens in unserer Gesellschaft zu arbeiten.
Der Dialog ist eine Kooperation des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, des Dachverbandes der österreichischen Sozialversicherungen und des Fonds Gesundes Österreich.
1. Den ganzen Menschen zeigen
Viele Bilder alter Menschen zeigen die Abgebildeten in Ausschnitten. Ganz besonders beliebt sind dabei die „faltigen Hände“. Verzichten Sie auf derartige Bildformeln und zeigen Sie lieber den ganzen Menschen.

2. Die Vielfalt zeigen
Ältere Menschen werden häufig als einsam oder gebrechlich dargestellt. Sie kennen bestimmt diese Art von Bildern: eine Hand am Gehstock oder eine Rückenfigur auf einer Bank. Auch wenn Gebrechlichkeit und Einsamkeit im Alter durchaus vorkommen, ist das bei Weitem nicht die einzige Lebensrealität alter Menschen. Zeigen Sie die Vielfalt des Alter(n)s – in jeder Hinsicht!

3. Das Alter zeigen
„Anti Ageing“-Bilder sehen wir täglich in den Medien: faltenfreie Gesichter, jugendlich wirkende Körper oder „Overachiever“ (z. B. Extremsportler*innen im hohen Alter). Ergänzen wir diese Darstellungen um Bilder, die das Alter(n) nicht verleugnen!
